Global denken, lokal handeln: Geleitet von diesem Prinzip, züchtet Roman Gaus mitten in der Stadt Fisch und Gemüse.
Der Vorzeigebetrieb seiner Firma Urban Farmers liegt in einem Basler Industrieareal: Auf dem Dach eines Lokdepots wachsen in einem Zuchtbecken Buntbarsche heran. Die Ausscheidungen der Tiere liefern Nährstoffe für den Anbau von Gemüse. Die Wurzeln der Salat- und Tomatenpflanzen wiederum reinigen das Wasser der Fischbecken. «Wir produzieren in einem natürlichen Kreislauf ohne Abfall», sagt Gaus. Von außen zugefügt werden nur Futter und Wasser. Pro Jahr liefert die Pilotanlage fünf Tonnen Gemüse und 850 Kilogramm Fisch, die Gaus an Restaurants und an einen Großverteiler verkauft. Die Produkte kommen bei den Konsumenten gut an.
Ziel ist, das als Aquaponic bezeichnete Produktionsprinzip bekannter zu machen und weiterzuverbreiten.
Die Dachfarm basiert auf einem traditionellen Landwirtschaftskonzept, das auch in unseren Breitengraden genutzt, aber durch die moderne Intensivlandwirtschaft verdrängt wurde. Heute entspricht es dem Zeitgeist, die natürlichen Ressourcen effizient und umweltgerecht zu nutzen. Darum ist Gaus überzeugt, daß seine Idee Erfolg haben wird. Auf den Dächern der dichtbesiedelten Schweizer Städte gäbe es genug Platz, um bis zu einem Drittel unserer Lebensmittel zu produzieren. Und das gilt nicht nur für die Schweiz. Aquaponic eignet sich besonders gut für die schnell wachsenden Städte in den Schwellenländern.
Hier gehts zur Seite Urbanfarmers.com
Also in Fünf Wissenschafter aus der Schweiz, die Erfindungen mit einem ökologischen Hintergrund gemacht haben.
- Michael Grätzel hat eine Solarzelle nach dem Vorbild der Photosynthese erfunden.
- Tove Larsen will mit einer Toilette die Slums der Schwellenländer hygienischer machen.
- Mathis Wackernagel schuf den ökologischen Fußabdruck als Maß für die Nachhaltigkeit.
- Lino Guzzella entwickelt Motoren mit ungekannter Energieeffizienz.
- Roman Gaus produziert Lebensmittel dort, wo sie konsumiert werden.