
Mangroven-Seescheide (Ecteinascidia turbinata)
Mariner Wirkstoff: Trabectedin
Wirkung: antitumoral
Eingesetzt bei Weichteilsarkom (bösartiger Bindegewebstumor)
Arznei: Yondelis

Kegelschnecke (Conus magus)
Mariner Wirkstoff: Ziconotid
Wirkung: schmerzstillend
Eingesetzt bei starken chronischen Schmerzen (z.B. bei Krebspatienten)
Arznei: Prialt

Hornkoralle (Pseudopterogorgia elisabethae)
Mariner Wirkstoff: Pseudoperosin
Wirkung: entzündungshemmend
Eingesetzt bei Hautkrankheiten
Produkte: Hautcreme im Handel, Arznei wird noch geprüft

Rotalgen (diverse)
Mariner Wirkstoff: Carragelose
Wirkung: antiviral
Eingesetzt bei trockener und gereizter Nasenschleimhaut
Arznei: Coldamaris prophylactic
In der Testphase: Wirkstoffe dieser Tiere haben die Marktreife noch nicht erreicht

Samtschnecke (Elysia rufescens)
Mariner Wirkstoff: Kahalalide F
Wirkung: antitumoral
In Prüfung als Arznei gegen verschiedene Krebsarten
Status: klinische Studie

Moostierchen (Bugula neritina)
Mariner Wirkstoff: Bryostatin 1
Wirkung: antitumoral
In Prüfung als Arznei gegen verschiedene Tumortypen
Status: klinische Studie
Marine Wirkstoffe: Linderung aus dem Meer
Erste Erfolge feierte man Mitte der fünfziger Jahre mit der Herstellung eines Antiherpesmittels auf Basis der Substanz Ara-A, die von einem Meeresschwamm stammt. Rund 50 Jahre später wurde mit Ziconotid ein Wirkstoff aus einem Meerestier als Arznei zugelassen:
Die Komponente aus dem Gift einer Kegelschnecke (Conus magus) wird synthetisch hergestellt und kommt unter dem Handelsnamen Prialt als hochwirksames Schmerzmittel, besonders bei Krebspatienten, zum Einsatz. Es wirkt tausendfach stärker als Morphium – und das ohne Suchtpotential.
Ebenfalls auf dem Markt ist Trabectedin aus einer Seescheide (Ecteinascidia turbinata); unter dem Namen Yondelis wird es gegen das Weichteilsarkom, eine besonders aggressive Krebsart, eingesetzt
Eine Reihe weiterer Wirkstoffe wird derzeit entwickelt und getestet.
Zwei Beispiele: Das von Moostierchen stammende Bryostatin 1 schädigt Tumorzellen und wird in klinischen Studien an verschiedenen Tumortypen getestet; Kahalalide F, entdeckt in der Schnecke Elysia rufescens, jedoch von Bakterien produziert, kann Krebszellen abtöten und befindet sich in der klinischen Prüfung als Wirkstoff gegen Prostatakrebs.
Artikel dazu auf: http://magazine.tnn-online.net/blog/medizin-arzneimittel-aus-der-riff-apotheke/